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Vitamin D ist einer der am meisten unterschätzten Nährstoffe.


Leider wird sein Wert bei vielen Laboruntersuchungen aus Budgetgründen nicht mitbestimmt.


Mit oft nicht unerheblichen Folgen für Alt und Jung.


Was bewirkt sein Mangel? Und warum ist für Erwachsene Vitamin D wichtig?


Eine der bekanntesten Mangelerscheinungen ist die so genannte "Englische Krankheit" auch Rachitis genannt.


Anfang des 19. Jahrhunderts wurde in England in den Industriestädten bemerkt, dass sich insbesondere bei Kindern Knochenderformationen manifestierten. Typische O-Beine, weiche Schädelknochen (Quadratschädel) aber auch verminderte Muskelkraft und ein verminderter Muskeltonus.


Damals war es oft üblich, dass Kinder unter Tage arbeiteten und selten das Sonnenlicht sahen.


Anfang des 20. Jahrhunderts bemerkte man dann, dass Vitamin D hier Abhilfe schaffen kann. Es wurde dann oft der unbeliebte Lebertran verabreicht.


Auch heute geben wir unseren Säuglingen erhöhte Vitamin D-Mengen, daher kommen rachitische Symptome so gut wir nicht mehr vor.



Nicht nur für Kinder, gerade für Erwachsene und Senioren spielt Vitamin D eine wichtige Rolle.







Im Erwachsenenalter ist es ebenfalls wichtig, da es bei einem Mangel langfristig zu einer Osteomalazie (Knochenerweichung) und Knochenabbau (Osteoporose) führen kann.


Intakte Knochen werden demineralisiert und brechen dann mitunter an den bandförmigen Umbauzonen. Oder sie verbiegen derart, dass im gesamten Skelett Schmerzen auftreten können.


Viele Bevölkerungsteile haben vermutlich einen latent niedrigen Vitamin D Spiegel wie man heute mehr und mehr herausfindet.


Ursachen können hier Arbeit überwiegend in Räumen oder unter Tage sein, Veganer (Verzicht auf Fisch- und Milchprodukte), ältere Menschen die das Vitamin D schlechter im Darm resorbieren und weniger in die Sonne gehen und eher die Sonne meiden, oder auch Menschen mit dunklem Hautton, auch mediterrane Typen in unseren Breiten. Aber auch der übermäßige Konsum von Alkohol und Nikotin tragen hierzu bei.


Die Vorteile des D Vitamins sind gerade im Hinblick auch auf den anstehenden Herbst / Winter überragend.


Nicht nur, dass es zelldifferenzierend und immunmodellierend wirkt, was günstige Effekte bei Krebs und Autoimmunkrankheiten nach sich zieht, es wirkt auch beim Zusammenspiel von Nerven und Muskeln entscheidend mit und wirkt sich stark auf eine geringere kardinale Mortalität aus. Neueren Forschungen nach, scheint es sogar hilfreich, bei bestimmten Krebsarten wie Brustkrebs, Dickdarmkrebs oder Prostatakrebs zu sein. Vitamin D scheint zudem bei Zellen und auch Krebszellen den programmierten Zeltet (Apoptose) einleiten zu können.


Auch verdichten sich Hinweise, dass eine ausreichende Versorgung zur Verhinderung von Multipler Sklerose, Diabetes Typ 2 und Typ 1 sowie Schuppenflechte beitragen kann.


Die Forschungen sind hier jedoch noch relativ am Anfang und wenn sich die Ergebnisse erhärten, hätten wir es hier mit einer herausragenden Erkenntnis in Sachen Ernährung zu tun.


Was ist das nun genau für eine Substanz, wo finde ich sie und wieviel davon ist ratsam?


Die gute Nachricht vorweg: Es ist gar nicht so schwer seinen Bedarf ausreichend zu decken.


Vitamin D wird bei Sonnenlichtbestrahlung in der Haut aus verschiedenen Vorstufen unter anderem auch aus Cholesterin gebildet.


Eigentlich ist es somit gar kein Vitamin im eigentlichen Sinne sondern ein Prohormon.

Die Wirkstoffe gehören zu den Calciferolen und finden sich als Vitamin D2 in pflanzlichen und als D3 in tierischen Lebensmitteln.


Vitamin D findet ist gleichermaßen in tierischen und pflanzlichen Produkten zu finden.


Beide Formen sind wirkungsgleich, der Anteil in pflanzlichen Erzeugnissen ist aber deutlich geringer.



80 Prozent des Vitamin D3 stellt der Körper jedoch in Eigensynthese her. Und dafür bedarf es nicht einmal viel: Der Körper bildet aus der Leber aus 7-Dehydrocolesterol und später in der Niere dann dass 1,25 Dihydroxycholecalciferol unter Einwirkung der UVB-Strahlung der Sonne, (Wellenlänge 290-315 Nanometer). Über die generelle Verzehrempfehlung und ob eine Supplementierung im Winter auch bei jugendlichen oder Leistungssportlern mit dunkler Hautfarbe sinnhaft ist, gibt es bereits erste Abhandlungen. (Vergl. Schek 2016)


Wie lange sollte man dafür in die Sonne?


Bei hellhäutigen Menschen genügt es in unseren Breiten Gesicht, Arme und Beine zwei bis dreimal die Woche für 10 bis 15 Minuten der Sonne auszusetzen. Natürlich sollte man sich hier zuvor keine UVA und insbesondere UVB Blocker auf die Haut reiben. Eine Sonnencreme mit Faktor 8 reduziert die Synthese bereits um 90 %, eine Creme mit Faktor 15 um 100%.


Ansonsten ist Sonnenschutz natürlich unerlässlich.


Welche Lebensmittel enthalten viel Vitamin D?


Unterstützen kann man diesen Synthese-Prozess, durch den Verzehr von Fisch wie Aal, Lachs, Makrele und Hering aber auch durch das Essen von Pilzen, Hühnereigelb, Butter und Sahne. Sogar Gouda Käse hat einen geringen Anteil zu bieten.


Allerdings ist das Sonnenlicht immer die bessere Wahl. 12 Minuten im Freien haben in etwa den selben Effekt wie 100 Gramm Hering.


Wieviel Vitamin D ist genug und kann man hier auch "überdosieren"?


100 Mikrogramm täglich gelten als unbedenklich. Es entspricht der 10 fachen Menge der empfohlenen Tagesdosis.


Eine Überdosierung führt jedoch zu einer Veränderung des Calciumstoffwechsels, was dann wiederum Kopfschmerzen, Erbrechen, Verdauungsbeschwerden und Muskelschwäche zur Folge haben kann. Ebenfalls können sich Nierensteine bilden und die Funktion der Nieren kann eingeschränkt werden.


Kann Vitamin D bei der Volkskrankheit Depression helfen?


Absolut. Aktuellen Studien nach verhindert ein ausreichender Vitamin D Spiegel die Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken um fast 50%.



Vitamin D kann einen großen Einfluss haben, Depressionen und dem so genannten "Winterblues" entgegen zu treten und verringert so auch Ausfälle im Winter und damit Fehlzeiten bei den Arbeitgebern.




Wir sollten also auch im Herbst und Winter die Chance nutzen, hin und wieder in die Sonne zu gehen. Auch wenn wir viel unter Kunstlicht oder drinnen oder in der Nacht arbeiten, sollten wir uns um unsere Vitamin D Synthese kümmern.


Neben den Forschungen zum Darmbiom dürfte die Vitamin D Synthese und die Einwirkung seines Spiegels im Blut immer mehr Einfluss auf unser Leben, unsere Gesundheit und somit unser Wohlbefinden haben.


Einfach jetzt nochmal raus und schon für den Winter den Spiegel erhöhen, dann kommen wir alle gut durch die dunkle Jahreszeit. Das aktuelle Wetter bietet beste Voraussetzungen dafür.


Text: Hendrik Behrens

Bildquelle: WIX Gratisbilder

Weitere Quellen:

Nährstofftherapie, Orthomolekulare Medizin in Prävention, Diagnostik und Therapie (Volker Schmiedel)

Einführung in die Ernährungslehre (Fröleke / Fehnker / Sebastian)


Disclaimer:

Dieser Beitrag stellt keine medizinische Beratung dar und ersetzt nicht den Gang zum Arzt. Er ist als Anregung gedacht und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit.


Rechtschreibfehler fallen unter künstlerische Freiheit und dürfen (wenn sie gefunden werden) behalten werden.



Brennende Augen, wässriger Fließschnupfen, quälende Niesattacken und Atemnot. 15 % der Bundesbürger sind betroffen.


Frauen entwickeln mit 16,5 % häufiger eine Pollenallergie als Männer. (13 %).



Der Frühling kommt und mit Ihm beginnt für viele Menschen wieder ein Martyrium. Statt mit dem Fahrrad durch die ersten Sonnenstrahlen zu radeln, beginnt eine Leidenszeit, denn mit den wärmeren Temperaturen verbreiten viele Pflanzen über die Pollen nun ihr männliches Erbgut.


Statt Spaß und Leichtigkeit fühlen sich viele müde (34 %) haben geschwollene Lider (36 %) oder tränende und juckende Augen. (74 %). 70 % haben Niesattacken und oder eine laufende Nase. 19% sogar Atemnot. (Quelle: YouGov).


Schwerere Pollen werden von Insekten zur nächsten Pflanze übertragen, viele leichtere Pollen aber durch den Wind bis zu 500 km weit.


Als Heuschnupfen wird die allergischer Reaktion auf verschiedene Pollen, nicht nur Gräserpollen bezeichnet.


Es handelt sich hier um meine Allergie des Soforttyp 1. Das heißt, schon bei Kontakt mit dem Allergen tritt die Reaktion unmittelbar auf. Das Immunsystem wehrt sich in diesem Fall mit einer übertriebenen Abwehrreaktion gegen die Eindringlinge. Die weißen Blutkörperchen bilden Immunglobine, also Antikörper, die den Körper verteidigen sollen.


Der vorangegangene Erstkontakt mit dem Allergen bleibt meist symptomlos und wird als Sensibilisierung bezeichnet. Erst der erneute Kontakt löst dann die Reaktion des Körpers aus.


Kommen die Pollen mit den Schleimhäuten des Körpers in Kontakt, reagiert der Körper auf bestimmte Eiweiße darin und schüttet unter anderem den Botenstoff Histamin aus, der für die Entzündungsreaktion verantwortlich ist. Kurz: Der Körper hält die Pollen für Krankheitserreger und bekämpft sie auch entsprechend. Teilweise leider stark übertrieben.


Es müssen nicht immer Sprays, Tropfen und Co. (sogenannte Antihistaminika, die das Andocken des Botenstoffs Histamin unterbinden) aus der Apotheke nebst möglichen Nebenwirkungen sein. Auch eine angepasste Ernährung kann hier viel bewirken.



Heuschnupfen ist einerseits vererbbar, andererseits entsteht er aber auch dadurch, dass man im Kindesalter zu wenig mit Allergenen wie Pollen, Tierhaaren usw. Kontakt hatte.



Studien, die weltweit durchgeführt wurden, zeigen den sogenannten "Bauernhof-Effekt". Kinder, die auf einem Bauernhof aufwuchsen, neigen deutlich seltener zu Allergien als Stadtkinder. Nicht immer ist übertriebene Hygiene also förderlich.



Wie kann man nun dem Körper helfen, mit dieser Reaktion fertig zu werden?


Neben den üblichen Verhaltensweisen, wie 2-3 Liter täglich zu trinken und ausreichend Schlaf sowie abends die Haare zu waschen sollte man in erster Linie versuchen, histaminhaltige Lebensmittel zu meiden, um die Entzündungsneigung nicht noch zusätzlich zu befeuern.


Dieses sind zum Beispiel schwarzer Tee, Tomaten, gereifte Käsesorten, Zitrusfrüchte und Bananen. Aber auch Schokolade, Lakritze, gepökelte Lebensmittel oder Weizenbier und Schaumweine sollten besser gemieden werden.


Auch einige ansonsten gesunde Nahrungsmittel wie Sauerkraut, Hülsenfrüchte, Nüsse und Spinat sollten nicht unbedingt auf der Speisekarte stehen. Die Liste ist hier leider lang.


Liegen im Gras, für manche Menschen eine Herausforderung.


Aber man kann den Körper durch Zuführung und Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel unterstützen und so die Symptome lindern.


Unterstützen kann man den Körper mit allem, was das Immunsystem stärkt. Mit Ausnahme bestimmter Nahrungsmittel die Histamin enthalten, oder Kreuzallergien fördern.


Hier sind zum Beispiel Birkenpollen mit Kern- und Steinobst, Gräserpollen mit Getreide- und Hülsenfrüchten oder Tomaten aber auch Kräuterpollen mit Karotte, Kamille, Paprika, Sellerie usw. bekannt.


Ein gutes Immunsystem steht und fällt mit dem Darmbiom, der Anzahl der Bakterien dort und der Anzahl der verschiedenen Bakterienstämme. Durch die moderne Ernährungsweise werden diese immer mehr dezimiert.


Die Bakterien werden durch nährstoffarme Fertignahrung oft nicht mehr vernünftig ernährt. Gute Nahrung wäre in der Regel durch Vollkornprodukte und Ballaststoffe gewährleistet.


Im Darm befinden sich 80 % aller Immunzellen. Das ist durchaus sinnvoll, denn die Fläche des Darms, die besiedelt werden kann ist mit über 500 qm riesig.


Wie kann man noch unterstützen? Was hilft dem Immunsystem zusätzlich?

  • Sanddorn, Holunder und Johannisbeeren sind reich an Vitamin C, Antioxidantien und Phytonährstoffen.

  • Brokkoli ist ebenfalls reich an Vitamin C. Seine Senfölglykoside werden mittels des Enzyms Myrosinase, das ebenfalls enthalten ist, in das stark heilend wirkende Sulforaphan umgewandelt. Ein Senföl. Die Universität Heidelberg hat gezeigt, das dieses sogar aggressive Tumorzellen angreift und für die Chemotherapie empfänglicher macht. Nebenbei lindert Brokkoli Entzündungen der Atemwege.

  • Petersilie ist hilfreich, da hiermit die Ausschüttung von Histamin gehemmt werden kann und gleichzeitig eine antibakterielle und antientzündliche Wirkung gegeben ist.

Ein kleiner Ausflug in die Welt der Phytotherapie und Heilkräuter.


Hier hat sich eine selbstgemachte Salbe aus 1 g Bienenwachs, 15 ml Olivenöl und einem Teelöffel ätherischem Lavendel-, Atlaszeder (Cedrus atlantica) und italienischem Zypessenöl bewährt, wenn diese leicht in die Nasenöffnung als Barriere eingepflegt wird.


Bei sehr starkem Juckreiz helfen auch Nasenspülungen mit Kochsalz um die Pollenlast auf den Schleimhäuten zu verringern.



Und letztlich bleibt ja immer noch der Ausblick, das kaum eine Pflanze zumindest in unseren Breiten das ganze Jahr über blüht und wir schon bald wieder die Aktivitäten an der frischen Luft in vollen (Atem-)Zügen genießen können.



Text: Hendrik Behrens

Bilder: Wix kostenlose Bilder


Quellen:

  • Nährstofftherapie, Orthomolekulare Medizin in Prävention, Diagnostik und Therapie (Volker Schmiedel)

  • Lehrbuch Heipflanzenkunde (Ursel Bühring)

  • Diätetik und Ernährungsberatung, Das Praxisbuch (Lückerath / Müller)

  • Einführung in die Ernährungslehre (Frölecke / Fehnker / Sebastian)




Eier sind in unserer Welt als Symbol nicht wegzudenken.


In vielen Religionen wird mit der Keimzelle des Lebens und dem Aufbrechen der Schale etwas Neues, etwas Schöpferisches, ein neuer Kosmos des Werdens verbunden.



Das Ei ist ein Bedeutungsträger, ob in der indischen Mythologie wo Brahma die Welt aus einem Ei erschafft, oder in der griechischen Mythologie wo Helena (die Tochter Zeus und der Lena) zusammen mit Polydeuces und Kastor aus einem Ei geboren wird. ( "ab ovo" ).


Auch in vielen Redewendungen hat es Eingang gefunden. Das "Ei des Kolumbus" als Sinnbild für das Finden von Lösungen dürfte jedem bekannt sein.


Es erscheint in der Kunst als Fabergé-Ei, es taugt als formidable Beleidigung mit "Eierkopf" und selbst in manchen Computerspielen gibt es sogenannte "Eastereggs" als verstecktes Gimmick in Spielen.


Sogar Philosophen beschäftigen sich mit dem Henne-Ei-Problem und so weiter...

Hühnereier sind ein wichtiger Bestandteil einer modernen und bewussten Ernährung geworden und besser als ihr Ruf, wenn man einige Dinge dabei beachtet.


Es steht jedoch jedem frei, auf sie zu verzichten, da es viele hochwertige pflanzliche Alternativen gibt.


Auch das ewige Rätsel, ob ein Huhn nun braune oder weiße Eier legt ist, weitestgehend gelöst. Handelt es sich um reinrassige Hühner, kann man dies sofort erkennen. Man braucht nur die Henne dazu anzuzsehen.


Die Farbe der Eier ist genetisch bedingt. Die Farbe der Ohrscheiben der Hennen entscheidet, welche Farbe die Eier bekommen. Weiße Ohrscheiben bedeuten fast immer weiße Eier, braune Ohrscheiben entsprechend braune.


Hält man Araukaner Hühner, (eine südamerikanische Hühnerrasse) hat man sogar das Glück, grün-bläulich-türkise Eier zu erhalten. Diese Art Hühner hat verschiedenfarbige Ohrdeckel.


Funfact: Diese Art Hühner, die bei dem indigenen Volk der Mapuche erstmalig entdeckt wurden, weisen eine dermaßen große genetische DNA-Übereinstimmung mit Hühnern aus Polynesien auf, so dass in der Zeitung "Nature" davon ausgegangen wird, das polynesischen Seefahrer knapp 100 Jahre vor Christoph Kolumbus schon Südamerika besuchten.





Gerade zu Ostern oft in vieler Munde, doch was steckt eigentlich drin?






Unter der porösen 0,4 mm dicken Kalkschale mit durchschnittlich 10.000 Poren steckt so Einiges, das den täglichen Speiseplan bereichern kann.


Das was gemeinhin als Eiweiß bezeichnet wird, sollte besser immer Eiklar genannt werden, da es zu großen Teilen aus Wasser besteht. Der Eiweißanteil beträgt nur 10 % und liegt damit deutlich hinter so manchen pflanzlichen oder anderen tierischen Eiweisen zurück.


Die Farbe des Dotters richtet sich nach der Art der Fütterung. Bekommen die Hennen viel Mais und auch Grünfutter ist ein hellgelber Dotter die Folge. Werden Fischmehl oder andere Krustentiere nebst Paprika eingesetzt, bekommt der Eidotter eine rötliche Farbe.


Die wertvollen Inhaltsstoffe befinden sich meist im Eidotter. Hier gibt es bis auf Vitamin C über B-Vitamine, A und K auch noch diverse Spurenelemente wie Zink, Selen oder Lutein, das zu den Antioxidantien zählt und diese bleiben größtenteils sogar beim Kochen erhalten.


Klingt gut? Ist es auch. Aber natürlich gibt es wie so oft ein Aber.


Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt lt. Ihren Leitlinien bis zu 3 Eier die Woche, bei gesunden Menschen. Also solchen, die nicht bereits erhöhte Blutfettwerte, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen haben. Auch eine gelegentlich höherer Menge gilt dann als unbedenklich, wie zum Beispiel an Ostern.


Eier besitzen was das Cholesterin angeht, nicht den besten Ruf. Schon eines reicht, um die täglich maximal empfohlene Cholesterinmenge zu erreichen.


Sie sind zudem relativ fettreich.

Ein Ei von 60 Gramm enthält 6,3 Gramm Fett, wovon wiederum 2,1 Gramm gesättigte Fettsäuren sind.


Nicht nur Cholesterin und der hohe Fettgehalt sind zu beachten, sondern auch die mögliche Belastung mit Salmonellen und eventuelle Belastungen durch PCB und Dioxin.


Salmonellen gehören zur Familie der Enterobacteriae und sind eng verwand mit der Gattung Escherichia. Zoonosen, also die Übertragung vom Tier auf den Menschen ist möglich.


Das kann schon beim Ausblasen unsauberer Eier zu Ostern geschehen. Daher empfiehlt es sich hier immer, hierzu einen Strohhalm zu verwenden.


Eier sollten immer gut gekocht werden, da dieses der beste Schutz vor einer Salmonellose ist. Salmonellen überleben 59 Grad Celsius nur wenige Minuten und Eigelb gerinnt zwischen 62 und 65 Grad.





Wie stelle ich es an, das auch ein weiches Frühstücksei garantiert frei von Salmonellen ist?





Zuerst wird das Ei 3,5 Minuten in kochendes Wasser gelegt. Das Eiklar gerinnt und der Dotter wird auf knapp 30 Grad erwärmt.


Der nächste Schritt ist dann, das Ei in 60 Grad warmes Wasser zu legen und zwar für 7,5 Minuten. Das Eigelb erwärmt sich auf 59 Grad.


Nun lässt man das Ei weitere 7 Minuten in dem 60 Grad warmen Wasser und das Ei bleibt weich und ist garantiert Salmonellenfrei.


Seit 2011 sind PCB (polychlorierte Biphenyle) und das Umweltgift Dioxin (polychlorierte Dibenzo-p-dioxine) ebenfalls ein Thema.


Wie aber kamen und kommen diese Stoffe die aus Chlorverbindungen bestehen, den Hormonhaushalt beeinträchtigen und in dem starken Verdacht stehen Krebs zu fördern in die Eier, vorzugsweise damals bei den ersten Untersuchungen sogar in Bio-Eier?



Der Hintergrund ist ein trauriger. Die Biohühner wurden artgerecht gehalten. Also draußen mit Freilauf. Aber genau hier ist das Umweltgift PCB zu finden. Das Dioxin gelangte über kontaminierte Futtermittel in die konventionelle Eierproduktion.


Eine akute Gesundheitsgefahr besteht zwar nicht, aber ähnlich wie bei Fischen, Fleisch und Milcherzeugnissen können sich diese Stoffe in den aufnehmenden Organismen (also dem Menschen) dann ansammeln. Es gibt zwischenzeitlich gesetzlich festgelegte Grenzwerte für die einzelnen Produkte.



Woran erkenne ich anhand der Kennzeichnung des Eis seine Herkunft und was bedeuten die einzelnen Gewichtsklassen und Ziffern auf dem Ei für mich als Verbraucher?




Unterschieden wird in Gewichtsklassen:

  • S, klein unter 53 g

  • M, mittel 53 g bis unter 63 g

  • L, groß 63 g bis unter 73 g

  • XL, sehr groß, 73 g und darüber

Nach Aufzucht:

  • Ziffer 0 für ökologische Erzeugung

  • Ziffer 1 für Freilandhaltung

  • Ziffer 2 für Bodenhaltung

  • Ziffer 3 für Käfighaltung

Nach Erzeugerland:

  • DE für Deutschland

  • NL für Niederlande

  • FR für Frankreich



Eier haben viele positive aber auch negative Eigenschaften.


Was sollte man noch wissen?





Die Produktion von Eiern im großen Stil belastet die Umwelt, wie bei jeder Massentierhaltung. Zum einen werden hier ebenfalls Gase freigesetzt und die Tiere erhalten Kraftnahrung und es fällt jede Menge "Mist" an. Noch immer sind die Haltungsbedingungen oft alles andere als optimal.


Hier kann man sich umfangreich informieren, wer dieses möchte und auf den Kauf hochwertiger Eier achten. Denn wie so oft, sind auch Eier in moderater Menge ein hochwertiges Lebensmittel. In Massen verzehrt, wie so gut alles, aber schädlich.


Manch einer entscheidet sich, sogar ganz darauf zu verzichten. Das bleibt jedem Verbraucher selbst überlassen.


Es kann also durchaus Sinn machen, wenn man sich an die allgemeingültigen Regeln hält, dass der Mensch ein Pflanzenfresser mit geringer tierischer Beikost ist, sich mit den pflanzlichen Eiweiß-Alternativen / Proteinquellen wie Linsen, Erbsen, Quinoa, Amaranth und vielen anderen zu beschäftigen.


Die Sophisten und die Pfaffen

stritten sich mit viel Geschrei:

Was hat Gott zuerst erschaffen

wohl die Henne, wohl das Ei?

Wäre das so schwer zu lösen?

Erstlich ward das Ei erdacht,

doch, weil noch kein Huhn gewesen,

Schatz, so hat´s der Has´ gebracht.


Eduard Mörike (1804 - 1875)

Deutscher Erzähler, Lyriker und Dichter.


Autor: Hendrik Behrens von Dein-Foodcoach.de

Bilder: Gratisbilder Wix, Erworbenes Bild von Shutterstock


Quellen: u.a.

Nährstofftherapie, Orthomolekulare Medizin in Prävention, Diagnostik und Therapie

(Volker Schmiedel)

Diätetik und Ernährungsberatung, das Praxisbuch

(Lückerath / Müller)

Einführung in die Ernährungslehre

(Frölecke / Fehnker / Sebastian)


Rechtschreibfehler sind künstlerische Freiheit und dürfen, gerade jetzt zu Ostern, gesucht, gefunden und behalten werden. Wenn das nichts ist....


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