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Eier, wir brauchen Eier! Aber....


Eier sind in unserer Welt als Symbol nicht wegzudenken.


In vielen Religionen wird mit der Keimzelle des Lebens und dem Aufbrechen der Schale etwas Neues, etwas Schöpferisches, ein neuer Kosmos des Werdens verbunden.



Das Ei ist ein Bedeutungsträger, ob in der indischen Mythologie wo Brahma die Welt aus einem Ei erschafft, oder in der griechischen Mythologie wo Helena (die Tochter Zeus und der Lena) zusammen mit Polydeuces und Kastor aus einem Ei geboren wird. ( "ab ovo" ).


Auch in vielen Redewendungen hat es Eingang gefunden. Das "Ei des Kolumbus" als Sinnbild für das Finden von Lösungen dürfte jedem bekannt sein.


Es erscheint in der Kunst als Fabergé-Ei, es taugt als formidable Beleidigung mit "Eierkopf" und selbst in manchen Computerspielen gibt es sogenannte "Eastereggs" als verstecktes Gimmick in Spielen.


Sogar Philosophen beschäftigen sich mit dem Henne-Ei-Problem und so weiter...

Hühnereier sind ein wichtiger Bestandteil einer modernen und bewussten Ernährung geworden und besser als ihr Ruf, wenn man einige Dinge dabei beachtet.


Es steht jedoch jedem frei, auf sie zu verzichten, da es viele hochwertige pflanzliche Alternativen gibt.


Auch das ewige Rätsel, ob ein Huhn nun braune oder weiße Eier legt ist, weitestgehend gelöst. Handelt es sich um reinrassige Hühner, kann man dies sofort erkennen. Man braucht nur die Henne dazu anzuzsehen.


Die Farbe der Eier ist genetisch bedingt. Die Farbe der Ohrscheiben der Hennen entscheidet, welche Farbe die Eier bekommen. Weiße Ohrscheiben bedeuten fast immer weiße Eier, braune Ohrscheiben entsprechend braune.


Hält man Araukaner Hühner, (eine südamerikanische Hühnerrasse) hat man sogar das Glück, grün-bläulich-türkise Eier zu erhalten. Diese Art Hühner hat verschiedenfarbige Ohrdeckel.


Funfact: Diese Art Hühner, die bei dem indigenen Volk der Mapuche erstmalig entdeckt wurden, weisen eine dermaßen große genetische DNA-Übereinstimmung mit Hühnern aus Polynesien auf, so dass in der Zeitung "Nature" davon ausgegangen wird, das polynesischen Seefahrer knapp 100 Jahre vor Christoph Kolumbus schon Südamerika besuchten.





Gerade zu Ostern oft in vieler Munde, doch was steckt eigentlich drin?






Unter der porösen 0,4 mm dicken Kalkschale mit durchschnittlich 10.000 Poren steckt so Einiges, das den täglichen Speiseplan bereichern kann.


Das was gemeinhin als Eiweiß bezeichnet wird, sollte besser immer Eiklar genannt werden, da es zu großen Teilen aus Wasser besteht. Der Eiweißanteil beträgt nur 10 % und liegt damit deutlich hinter so manchen pflanzlichen oder anderen tierischen Eiweisen zurück.


Die Farbe des Dotters richtet sich nach der Art der Fütterung. Bekommen die Hennen viel Mais und auch Grünfutter ist ein hellgelber Dotter die Folge. Werden Fischmehl oder andere Krustentiere nebst Paprika eingesetzt, bekommt der Eidotter eine rötliche Farbe.


Die wertvollen Inhaltsstoffe befinden sich meist im Eidotter. Hier gibt es bis auf Vitamin C über B-Vitamine, A und K auch noch diverse Spurenelemente wie Zink, Selen oder Lutein, das zu den Antioxidantien zählt und diese bleiben größtenteils sogar beim Kochen erhalten.


Klingt gut? Ist es auch. Aber natürlich gibt es wie so oft ein Aber.


Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt lt. Ihren Leitlinien bis zu 3 Eier die Woche, bei gesunden Menschen. Also solchen, die nicht bereits erhöhte Blutfettwerte, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen haben. Auch eine gelegentlich höherer Menge gilt dann als unbedenklich, wie zum Beispiel an Ostern.


Eier besitzen was das Cholesterin angeht, nicht den besten Ruf. Schon eines reicht, um die täglich maximal empfohlene Cholesterinmenge zu erreichen.


Sie sind zudem relativ fettreich.

Ein Ei von 60 Gramm enthält 6,3 Gramm Fett, wovon wiederum 2,1 Gramm gesättigte Fettsäuren sind.


Nicht nur Cholesterin und der hohe Fettgehalt sind zu beachten, sondern auch die mögliche Belastung mit Salmonellen und eventuelle Belastungen durch PCB und Dioxin.


Salmonellen gehören zur Familie der Enterobacteriae und sind eng verwand mit der Gattung Escherichia. Zoonosen, also die Übertragung vom Tier auf den Menschen ist möglich.


Das kann schon beim Ausblasen unsauberer Eier zu Ostern geschehen. Daher empfiehlt es sich hier immer, hierzu einen Strohhalm zu verwenden.


Eier sollten immer gut gekocht werden, da dieses der beste Schutz vor einer Salmonellose ist. Salmonellen überleben 59 Grad Celsius nur wenige Minuten und Eigelb gerinnt zwischen 62 und 65 Grad.





Wie stelle ich es an, das auch ein weiches Frühstücksei garantiert frei von Salmonellen ist?





Zuerst wird das Ei 3,5 Minuten in kochendes Wasser gelegt. Das Eiklar gerinnt und der Dotter wird auf knapp 30 Grad erwärmt.


Der nächste Schritt ist dann, das Ei in 60 Grad warmes Wasser zu legen und zwar für 7,5 Minuten. Das Eigelb erwärmt sich auf 59 Grad.


Nun lässt man das Ei weitere 7 Minuten in dem 60 Grad warmen Wasser und das Ei bleibt weich und ist garantiert Salmonellenfrei.


Seit 2011 sind PCB (polychlorierte Biphenyle) und das Umweltgift Dioxin (polychlorierte Dibenzo-p-dioxine) ebenfalls ein Thema.


Wie aber kamen und kommen diese Stoffe die aus Chlorverbindungen bestehen, den Hormonhaushalt beeinträchtigen und in dem starken Verdacht stehen Krebs zu fördern in die Eier, vorzugsweise damals bei den ersten Untersuchungen sogar in Bio-Eier?



Der Hintergrund ist ein trauriger. Die Biohühner wurden artgerecht gehalten. Also draußen mit Freilauf. Aber genau hier ist das Umweltgift PCB zu finden. Das Dioxin gelangte über kontaminierte Futtermittel in die konventionelle Eierproduktion.


Eine akute Gesundheitsgefahr besteht zwar nicht, aber ähnlich wie bei Fischen, Fleisch und Milcherzeugnissen können sich diese Stoffe in den aufnehmenden Organismen (also dem Menschen) dann ansammeln. Es gibt zwischenzeitlich gesetzlich festgelegte Grenzwerte für die einzelnen Produkte.



Woran erkenne ich anhand der Kennzeichnung des Eis seine Herkunft und was bedeuten die einzelnen Gewichtsklassen und Ziffern auf dem Ei für mich als Verbraucher?




Unterschieden wird in Gewichtsklassen:

  • S, klein unter 53 g

  • M, mittel 53 g bis unter 63 g

  • L, groß 63 g bis unter 73 g

  • XL, sehr groß, 73 g und darüber

Nach Aufzucht:

  • Ziffer 0 für ökologische Erzeugung

  • Ziffer 1 für Freilandhaltung

  • Ziffer 2 für Bodenhaltung

  • Ziffer 3 für Käfighaltung

Nach Erzeugerland:

  • DE für Deutschland

  • NL für Niederlande

  • FR für Frankreich



Eier haben viele positive aber auch negative Eigenschaften.


Was sollte man noch wissen?





Die Produktion von Eiern im großen Stil belastet die Umwelt, wie bei jeder Massentierhaltung. Zum einen werden hier ebenfalls Gase freigesetzt und die Tiere erhalten Kraftnahrung und es fällt jede Menge "Mist" an. Noch immer sind die Haltungsbedingungen oft alles andere als optimal.


Hier kann man sich umfangreich informieren, wer dieses möchte und auf den Kauf hochwertiger Eier achten. Denn wie so oft, sind auch Eier in moderater Menge ein hochwertiges Lebensmittel. In Massen verzehrt, wie so gut alles, aber schädlich.


Manch einer entscheidet sich, sogar ganz darauf zu verzichten. Das bleibt jedem Verbraucher selbst überlassen.


Es kann also durchaus Sinn machen, wenn man sich an die allgemeingültigen Regeln hält, dass der Mensch ein Pflanzenfresser mit geringer tierischer Beikost ist, sich mit den pflanzlichen Eiweiß-Alternativen / Proteinquellen wie Linsen, Erbsen, Quinoa, Amaranth und vielen anderen zu beschäftigen.


Die Sophisten und die Pfaffen

stritten sich mit viel Geschrei:

Was hat Gott zuerst erschaffen

wohl die Henne, wohl das Ei?

Wäre das so schwer zu lösen?

Erstlich ward das Ei erdacht,

doch, weil noch kein Huhn gewesen,

Schatz, so hat´s der Has´ gebracht.


Eduard Mörike (1804 - 1875)

Deutscher Erzähler, Lyriker und Dichter.


Autor: Hendrik Behrens von Dein-Foodcoach.de

Bilder: Gratisbilder Wix, Erworbenes Bild von Shutterstock


Quellen: u.a.

Nährstofftherapie, Orthomolekulare Medizin in Prävention, Diagnostik und Therapie

(Volker Schmiedel)

Diätetik und Ernährungsberatung, das Praxisbuch

(Lückerath / Müller)

Einführung in die Ernährungslehre

(Frölecke / Fehnker / Sebastian)


Rechtschreibfehler sind künstlerische Freiheit und dürfen, gerade jetzt zu Ostern, gesucht, gefunden und behalten werden. Wenn das nichts ist....


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