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Schluss mit Rotz und Wasser. Mit der richtigen Ernährung besser durch die Heuschnupfensaison.


Brennende Augen, wässriger Fließschnupfen, quälende Niesattacken und Atemnot. 15 % der Bundesbürger sind betroffen.


Frauen entwickeln mit 16,5 % häufiger eine Pollenallergie als Männer. (13 %).



Der Frühling kommt und mit Ihm beginnt für viele Menschen wieder ein Martyrium. Statt mit dem Fahrrad durch die ersten Sonnenstrahlen zu radeln, beginnt eine Leidenszeit, denn mit den wärmeren Temperaturen verbreiten viele Pflanzen über die Pollen nun ihr männliches Erbgut.


Statt Spaß und Leichtigkeit fühlen sich viele müde (34 %) haben geschwollene Lider (36 %) oder tränende und juckende Augen. (74 %). 70 % haben Niesattacken und oder eine laufende Nase. 19% sogar Atemnot. (Quelle: YouGov).


Schwerere Pollen werden von Insekten zur nächsten Pflanze übertragen, viele leichtere Pollen aber durch den Wind bis zu 500 km weit.


Als Heuschnupfen wird die allergischer Reaktion auf verschiedene Pollen, nicht nur Gräserpollen bezeichnet.


Es handelt sich hier um meine Allergie des Soforttyp 1. Das heißt, schon bei Kontakt mit dem Allergen tritt die Reaktion unmittelbar auf. Das Immunsystem wehrt sich in diesem Fall mit einer übertriebenen Abwehrreaktion gegen die Eindringlinge. Die weißen Blutkörperchen bilden Immunglobine, also Antikörper, die den Körper verteidigen sollen.


Der vorangegangene Erstkontakt mit dem Allergen bleibt meist symptomlos und wird als Sensibilisierung bezeichnet. Erst der erneute Kontakt löst dann die Reaktion des Körpers aus.


Kommen die Pollen mit den Schleimhäuten des Körpers in Kontakt, reagiert der Körper auf bestimmte Eiweiße darin und schüttet unter anderem den Botenstoff Histamin aus, der für die Entzündungsreaktion verantwortlich ist. Kurz: Der Körper hält die Pollen für Krankheitserreger und bekämpft sie auch entsprechend. Teilweise leider stark übertrieben.


Es müssen nicht immer Sprays, Tropfen und Co. (sogenannte Antihistaminika, die das Andocken des Botenstoffs Histamin unterbinden) aus der Apotheke nebst möglichen Nebenwirkungen sein. Auch eine angepasste Ernährung kann hier viel bewirken.



Heuschnupfen ist einerseits vererbbar, andererseits entsteht er aber auch dadurch, dass man im Kindesalter zu wenig mit Allergenen wie Pollen, Tierhaaren usw. Kontakt hatte.



Studien, die weltweit durchgeführt wurden, zeigen den sogenannten "Bauernhof-Effekt". Kinder, die auf einem Bauernhof aufwuchsen, neigen deutlich seltener zu Allergien als Stadtkinder. Nicht immer ist übertriebene Hygiene also förderlich.



Wie kann man nun dem Körper helfen, mit dieser Reaktion fertig zu werden?


Neben den üblichen Verhaltensweisen, wie 2-3 Liter täglich zu trinken und ausreichend Schlaf sowie abends die Haare zu waschen sollte man in erster Linie versuchen, histaminhaltige Lebensmittel zu meiden, um die Entzündungsneigung nicht noch zusätzlich zu befeuern.


Dieses sind zum Beispiel schwarzer Tee, Tomaten, gereifte Käsesorten, Zitrusfrüchte und Bananen. Aber auch Schokolade, Lakritze, gepökelte Lebensmittel oder Weizenbier und Schaumweine sollten besser gemieden werden.


Auch einige ansonsten gesunde Nahrungsmittel wie Sauerkraut, Hülsenfrüchte, Nüsse und Spinat sollten nicht unbedingt auf der Speisekarte stehen. Die Liste ist hier leider lang.


Liegen im Gras, für manche Menschen eine Herausforderung.


Aber man kann den Körper durch Zuführung und Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel unterstützen und so die Symptome lindern.


Unterstützen kann man den Körper mit allem, was das Immunsystem stärkt. Mit Ausnahme bestimmter Nahrungsmittel die Histamin enthalten, oder Kreuzallergien fördern.


Hier sind zum Beispiel Birkenpollen mit Kern- und Steinobst, Gräserpollen mit Getreide- und Hülsenfrüchten oder Tomaten aber auch Kräuterpollen mit Karotte, Kamille, Paprika, Sellerie usw. bekannt.


Ein gutes Immunsystem steht und fällt mit dem Darmbiom, der Anzahl der Bakterien dort und der Anzahl der verschiedenen Bakterienstämme. Durch die moderne Ernährungsweise werden diese immer mehr dezimiert.


Die Bakterien werden durch nährstoffarme Fertignahrung oft nicht mehr vernünftig ernährt. Gute Nahrung wäre in der Regel durch Vollkornprodukte und Ballaststoffe gewährleistet.


Im Darm befinden sich 80 % aller Immunzellen. Das ist durchaus sinnvoll, denn die Fläche des Darms, die besiedelt werden kann ist mit über 500 qm riesig.


Wie kann man noch unterstützen? Was hilft dem Immunsystem zusätzlich?

  • Sanddorn, Holunder und Johannisbeeren sind reich an Vitamin C, Antioxidantien und Phytonährstoffen.

  • Brokkoli ist ebenfalls reich an Vitamin C. Seine Senfölglykoside werden mittels des Enzyms Myrosinase, das ebenfalls enthalten ist, in das stark heilend wirkende Sulforaphan umgewandelt. Ein Senföl. Die Universität Heidelberg hat gezeigt, das dieses sogar aggressive Tumorzellen angreift und für die Chemotherapie empfänglicher macht. Nebenbei lindert Brokkoli Entzündungen der Atemwege.

  • Petersilie ist hilfreich, da hiermit die Ausschüttung von Histamin gehemmt werden kann und gleichzeitig eine antibakterielle und antientzündliche Wirkung gegeben ist.

Ein kleiner Ausflug in die Welt der Phytotherapie und Heilkräuter.


Hier hat sich eine selbstgemachte Salbe aus 1 g Bienenwachs, 15 ml Olivenöl und einem Teelöffel ätherischem Lavendel-, Atlaszeder (Cedrus atlantica) und italienischem Zypessenöl bewährt, wenn diese leicht in die Nasenöffnung als Barriere eingepflegt wird.


Bei sehr starkem Juckreiz helfen auch Nasenspülungen mit Kochsalz um die Pollenlast auf den Schleimhäuten zu verringern.



Und letztlich bleibt ja immer noch der Ausblick, das kaum eine Pflanze zumindest in unseren Breiten das ganze Jahr über blüht und wir schon bald wieder die Aktivitäten an der frischen Luft in vollen (Atem-)Zügen genießen können.



Text: Hendrik Behrens

Bilder: Wix kostenlose Bilder


Quellen:

  • Nährstofftherapie, Orthomolekulare Medizin in Prävention, Diagnostik und Therapie (Volker Schmiedel)

  • Lehrbuch Heipflanzenkunde (Ursel Bühring)

  • Diätetik und Ernährungsberatung, Das Praxisbuch (Lückerath / Müller)

  • Einführung in die Ernährungslehre (Frölecke / Fehnker / Sebastian)



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