Autophagie. Für die Erforschung erhielt der Japaner Yoshinori Ohsumi 2016 den Nobelpreis für Medizin.
Ein durchaus sinnvoller Prozess, den wir auch bewusst herbeiführen können. Zum Wohle unserer Gesundheit.
Doch was genau ist das und wie funktioniert es und worin liegt der Nutzen?
Autophagie kann man mit "Selbstverdauung" gleichsetzen. Der Körper erkennt hierbei abgestorbene oder auch veränderte Körperzellen und baut diese ab. Es ist ein komplexer Vorgang an dem 35 Gene beteiligt sind. Das können fehlgefaltete Proteine oder ganze Zellorganellen sein. Der Körper beseitigt hier also Vieles das er für krankhaft oder gefährlich hält oder einfach als "Müll" ansieht. Dieser Prozess wird auch bei Pflanzen, Hefen, Pilzen und vielzelligen Tieren beobachtet. Er ist wichtiger Bestandteil der Zellerneuerung.
Im Alter nimmt dieser Prozess ab und es ist ist eine verminderte Autophagozytose zu beobachten. Ebenso ist bekannt, das diese Verminderung an der Metastasierung von Tumorzellen aber auch an dem Entstehen von Krankheiten wie ALS, Chorea Huntington, Morbus Alzheimer, multiple Sklerose oder auch Morbus Chron oder systematischem Lupus erythematodes (SLE) und auch Diabetes beteiligt ist. Es ist also ein wichtiger Prozess im Körper, der auch durch bestimmte Substanzen gefördert werden kann die zum Teil natürlich vorkommen.
Die Studie kann hier im Detail eingesehen werden: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20225336/
Vereinfacht gesagt läuft der Prozess dann so ab, dass die Zelle die abzubauenden Stoffe ummantelt mit Enzymen und diese unerwünschten Stoffe dann wieder in neue Baustoffe wie beispielsweise Lipide und Aminosäuren aufgespaltet und diese dem Körper wieder zugeführt werden.
Es ist also ein Jungbrunnen, wenn dieser Prozess in uns korrekt abläuft.
Außerdem lässt sich beobachten, dass dieser Prozess das Immunsystem stärkt, Depressionen mindert, die Lebenserwartung erhöht und auch die Entzündungsneigung im Körper hemmt. Letztere sind oft Ursachen für einige der oben genannten Krankheiten aber auch für Gicht.
Wie aber kann ich diesen Prozess fördern?
Dieses kann auf verschiedene Weise geschehen.
Die bisher bekanntesten sind:
1.Fasten:
Beispielsweise beim Intervallfasten 16:8 also 8 Stunden essen, 16 Stunden fasten wird dieser Prozess auch durch die verminderte Kalorienzufuhr angeregt. Der Körper kommt so künstlich in eine "Notsituation" in der er versucht die Nahrungsknappheit zu bewältigen.Dieser künstliche "Hunger" fördert die Autophagie.
2. Spermidin:
Es gibt bestimmte Lebensmittel die den Stoff "Spermidin" enthalten. Dieser wurde erstmalig im männlichen Samen festgestellt und ist in Weizenkeimen aber auch in bestimmten Käsesorten, Pilzen und Hülsenfrüchten enthalten, ebenso in Brokkoli. Ein Verzehr setzt die Autophagie in Gang oder beschleunigt sie.
3. Sirtfoods:
Einige Lebensmittel sogenannte "Sirtfoods" also Nahrungsmittel die Enzyme, sogenannte Sirtuine enthalten haben die Eigenschaft die Zellerneuerung anzukurbeln. Hierzu gehören Chilis, Kaffee, Rotwein, Walnüsse, Kurkuma, Grünkohl, Buchweizen und noch einige mehr.
4. Sport:
Der Körper wird dazu angeregt die Glykogenspeicher zu leeren und an die Fettdepots heranzugehen. Durch diesen künstlichen "Stress" wird der Körper in eine "Hungersituation" gebracht, der ebenfalls den gewünschten Effekt erzielt. Die Anregung der Zellerneuerung.
Die Autophagie läuft wesentlich schneller und flexibler ab als die normale Zellerneuerung.
Sie ist nachweislich auch daran beteiligt, das Immunsystem in Schwung zu halten und Stress zu minimieren. Beides Umstände, die in der modernen Berufswelt immer wichtiger werden.
Es lohnt sich daher diesen Prozess einmal anzustoßen.
Er bringt definitiv einen Mehrwert und ist ohne größeren Aufwand erreichbar.
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Disclaimer: Dieser Artikel wurde von einem Ernährungsberater (IHK) in der Ausbildung geschrieben. Ich habe bewusst auf Fachbegriffe weitestgehend verzichtet damit der Artikel einen guten Einstig bietet sich mit dem Thema zu beschäftigen. Er soll als Anregung dienen sich gesünder und bewusster zu ernähren und so einen Mehrwert zu erzielen. Er ersetzt keinesfalls einen Arztbesuch. Bitte klären Sie vor der Anwendung dieser Methoden ab, ob dieses auch aus ärztlicher Sicht für Sie ein guter Weg ist.
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